Vor 32 Jahren im April 1992 kamen die Delegationen vieler kommunistischer und Arbeiterparteien aus Anlass der Feierlichkeiten zum 80. Geburtstages des Präsidenten Kim Il Sung in Pyongyang zusammen. Hier fand unter anderem auch das Internationale Symposium über die Juche-Ideologie statt. Die Delegationen diskutierten dabei auch die Arbeit des Genossen Kim Jong Il „Die historischen Lehren aus dem sozialistischen Aufbau und die Generallinie unserer Partei“ (Gespräch mit verantwortlichen Funktionären des ZK der PdAK, 3. Januar 1992. In: Kim Jong Il, Ausgewählte Werke Band 12, Pyongyang, 2008, S. 298-336).

Am 20. April 1992 verabschiedeten dann die Delegationen von über 70 kommunistischne und Arbeiterparteien die Pyongyanger Deklaration „Das sozialistische Werk verteidigen und voranbringen“, in einer Zeit in der es der imperialistischen Konterrevolution gelungen war, den Sozialismus sowie die Arbeiter- und Volksbewegung durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und der osteuropäischen sozialistischen Länder stark zu schwächen. So wurde die Pyonganger Deklaration zu einem „neuen kommunistischen Manifest“, einem historischen Dokument, das von einem neuen Anlauf der kommunistischen Weltbewegung kündet:

Pyongyanger Deklaration:

Das sozialistische Werk verteidigen und voranbringen

Verabschiedet am 20. April 1992 in Pyongyang

Vertreter politischer Parteien aus verschiedenen Ländern der Welt, die den Sieg des Sozialismus anstreben, veröffentlichen diese Erklärung mit der festen Überzeugung, die sozialistische Sache verteidigen und voranzutreiben zu wollen.

Unser Ziel ist die Befreiung, und die sozialistische Sache ist heilig. Sie zielt darauf ab, die Unabhängigkeit und die Befreiung der Volksmassen zu verwirklichen. Der Sozialismus hat in den letzten Jahren in einigen Ländern einen Rückschlag erlitten. Infolgedessen behaupten die Imperialisten, der Sozialismus sei „zu seinem Ende gekommen“. Dies ist nichts anderes als eine Sophistik, um die Natur des Kapitalismus zu vernebeln und den Kapitalismus aufzuhübschen, um damit die alte Ordnung zu stabilisieren.

Der Zerstörung des Sozialismus und die Wiederbelebung des Kapitalismus in einigen Ländern verursacht ein großes Hemmnis für den erfolgreichen Fortschritt der sozialistischen Sache, darf aber niemals als Leugnung der Überlegenheit des Sozialismus sowie als Leugnung des reaktionären Charakters des Kapitalismus interpretiert werden.

Der Sozialismus ist seit langem das Ideal der Menschheit und stellt die Zukunft der Menschheit dar.

Der Sozialismus ist die genuine Gesellschaft des Volkes, in der die Volksmassen Herr über alles sind und alles ihnen dient.

Der Kapitalismus ist eine ungerechte Gesellschaft, in der die Reichen immer reicher und die Armen ärmer werden. In dieser Gesellschaft entscheidet das Geld über alles, es herrscht die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und eine Handvoll Ausbeuter herrscht über alles. Der Kapitalismus wird unweigerlich von politischen Unrechten, Arbeitslosigkeit, Armut, Drogen, Verbrechen und anderen sozialen Übeln begleitet, die die Würde des Menschen in den Dreck treten.

Nur der Sozialismus kann Herrschaft, Unterwerfung und soziale Ungleichheit aller Art beseitigen und den Menschen substanzielle Freiheit, Gleichheit, wahre Demokratie und Menschenrechte sichern.

Die Volksmassen haben lange einen mühsamen Kampf um den Sieg des Sozialismus geführt und dabei viel Blut vergossen.

Der Weg des Sozialismus ist historisch neu, kann nicht auf eine jahrhundertelange Erfahrung zurückblicken, und deshalb ist der Fortschritt des Sozialismus unweigerlich von Prüfungen und Schwierigkeiten begleitet. Einer der Gründe für die wenig erfolgreiche Konstruktion des Sozialismus in einigen Ländern ist, dass es ihnen nicht gelungen ist, eine den grundlegenden Bedürfnissen der Volksmassen entsprechende Gesellschaftsstruktur aufzubauen und einen Sozialismus aufzubauen, der den Anforderungen der Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus entspricht.

Die Garantie für den Fortschritt einer sozialistischen Gesellschaft liegt darin, dass die Volksmassen die wahren Herren der Gesellschaft werden.

Eine solche Gesellschaft erringt triumphale Siege – das ist die Wahrheit und ist die Realität Theorie und Praxis haben es bewiesen.

Die Parteien und die fortschrittliche Menschheit, die nach dem Sozialismus streben, haben daraus eine sehr genaue und wertvolle Lehre gezogen.

Um die sozialistische Sache zu verteidigen und voranzutreiben, sollten die einzelnen Parteien ihre Unabhängigkeit bewahren und ihre eigenen Kräfte festigen.

Die sozialistische Bewegung ist eine unabhängige. Der Sozialismus wird mit einem Nationalstaat als Einheit aufgebaut. Die sozialistische Sache sollte in jedem Land in der Verantwortung der Partei und des Volkes dieses Landes liegen.

Die Partei sollte Leitlinien der Politik erarbeiten, die der tatsächlichen Situation des Landes, in dem sie tätig ist, und den Forderungen ihrer Bevölkerung entsprechen und diese unter Beteiligung der Volksmassen umsetzen.

Die Partei sollte ihre revolutionären Prinzipien zu keiner Zeit und unter keinen Umständen aufgeben, sondern fest zum Banner des Sozialismus stehen.

Die sozialistische Sache ist eine nationale Sache und zugleich eine gemeinsame Sache der gesamten Menschheit.

Alle Parteien sollten die Bande der kameradschaftlichen Einheit, Zusammenarbeit und Solidarität auf den Prinzipien der Unabhängigkeit und Gleichheit festigen.

Jetzt, da die Imperialisten und Reaktionäre den Sozialismus und das Proletariat im internationalen Maßstab angreifen, sollten die Parteien, die den Sozialismus aufbauen oder danach streben, den Sozialismus auf internationaler Ebene zu verteidigen und voranzubringen, ihre Anstrengungen bezüglich der gegenseitigen Unterstützung und Solidarität festigen und ihre Bemühungen im Kampf um soziale Gerechtigkeit, Demokratie, das Recht auf Existenz und Frieden gegen das Kapital, die imperialistische Herrschaft und den Neokolonialismus verstärken.

Dies ist eine internationale Pflicht aller Parteien und fortschrittlichen Kräfte für den Sozialismus und eine Verpflichtung für unsere eigene sozialistische Sache.

Wir werden unter dem entfalteten Banner des Sozialismus in fester Einheit mit allen fortschrittlichen politischen Parteien, Organisationen und Völkern der Welt, die sich bemühen, den Sozialismus gegen Kapitalismus und Imperialismus zu verteidigen, voranschreiten.

Lasst uns alle kämpfen, um mit einer festen Überzeugung von der Sache des Sozialismus der Menschheit eine Zukunft zu eröffnen.

Der endgültige Sieg ist auf der Seite des Volkes, das in Einheit für den Sozialismus kämpft.

Der Sozialismus wird niemals untergehen.

(Verabschiedet am 20. April 1992 von 69 Parteien. Sechs Monate später waren es 140 unterzeichnende Parteien, nach einem Jahr 170, zehn Jahre später (2002) hatten 258 ihre Unterschrift gegeben, 2012 waren es 280. 2017 waren 300 Unterschriften zusammen gekommen.)

Genosse Kim Jong Il ließ den Kampf der revolutionären Parteien und Völker aktiv unterstützen, auf Basis der Pyongyanger Deklaration die sozialistische Bewegung wiederherzustellen und zu stärken. Er sagte:

Unsere Partei wird sich auf künftig im Interesse des Sieges der Sache der Souveränität der Volksmassen, der Sache des Sozialismus eng mit allen revolutionären Parteien der Welt zusammenschließen und aktiv zusammenwirken und ihrer hehren Mission und Verantwortung für die koreanische und Weltrevolution vollauf gerecht zu werden.

Am 47. Gründungstag der PdAK veröffentlichte Kim Jong Il dann seine Abhandlung „Über die Grundfragen des Aufbaus einer revolutionären Partei“ (10. Oktober 1992. In: Kim Jong Il, Ausgewählte Werke Band 13, Pyongyang, 2009, S. 178-219)

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